Herr Hoffmann steht hinter seiner Theke. Vor der Theke brodelt es – nicht viel, aber genug für den kleinen Kiosk.

„Herr Hoffmann! Und die Kunst?“, sagt Herr Ärmel erregt.

„Was denkt er sich jetzt wieder aus“, denkt Herr Hoffmann. Herr Ärmel ist im Büdchen für seine Geschichten bekannt.

„Wenn die Kunst da draußen vor allem die Aufgabe hat, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Wenn die Kunst nur ein netter Treffpunkt ist, dann ist das sicherlich eine gute Sache, und das da draußen ein gutgemeinter Ort, aber Kunst… (Kunstpause) Kunst ist das dann noch lange nicht, Herr Hoffmann“, regt sich Herr Ärmel auf. Er schwitzt leicht auf der Stirn und wenn man genau hinschaut, sieht man sogar einen kleinen Schwitzefleck unter Herr Ärmels Achseln.

Ja, sein hellblaues Hemd changiert sogar leicht ins dunkelblaue. Unter den Achseln.

Herr Hoffmann muss grinsen: „Ärmels Achseln. Achsel Ärmel. Zwei Ärmel, zwei Achsen“

„Ach lustig, des Ärmels Achsel“, denkt Herr Hoffmann und kann gar nicht anders, als kurz auflachen.

„Herr Hoffmann?“

„Herr Ärmel?“

„Herr Hoffmann, hören sie mir überhaupt zu?“, fragt Herr Ärmel.

Lukas und Paket Paul, die natürlich auch beide wieder im Kiosk rumstehen, grinsen ebenfalls. Beide ahnen, dass der Herr des Kiosk gerade mit seinen Gedanken ganz woanders war.

Herr Ärmel guckt hoch zu Lukas, Paket Paul und dann zu Herrn Hoffmann.

Herr Ärmel kann darüber gar nicht lachen.

„Herr Hoffmann, ich habe mich sehr in ihnen getäuscht“, sagt er ernst. Dann schnappt er sich seinen Lottoschein und geht ohne ein weitere Wort. Lukas, der die Situation nicht gleich durchschaut, ruft ihm noch ein „Tschüß, Herr Ärmel“ hinterher und ahnt nicht, dass er es dadurch eher schlimmer macht.

Herr Hoffmann steht hinter seiner Theke. „Autsch“, denkt er.

„Autsch“, sagt auch Paket Paul, packt seine kleine Tasche und die Pakete und geht. Er muss heute noch viele Pakete abliefern. Lukas verabschiedet sich ebenfalls, er muss heute noch Lukas sein und nichts machen.

Und so steht der Büdchen Betreiber plötzlich alleine mit seinen Gedanken im Kiosk und kann sich viele Gedanken machen, wie er sich bei Herrn Ärmel entschuldigen kann.

Herr Hoffmann steht hinter seiner Theke. Er macht sich Gedanken. Viele Gedanken.