Herr Hoffmann steht hinter seiner Theke. Das Türglöckchen läutet. Herr Hoffmann schaut hoch. Es ist Lukas. „Hey, Herr Hoffmann.“ „Hallo Lukas.” Herr Hoffmann greift nach den Zigaretten und Lukas nimmt sich noch ein Bier aus dem großen Kühlschrank an der Tür. „Herr Hoffmann, ich trink das bei dir.“, sagt der nicht mehr ganz so junge Student. „Du, ich muss dringend mit dir reden.“ “Ach so”, sagt der nicht mehr ganz so junge Herrn Hoffmann. Wer Herrn Hoffmann ein wenig kennt, sieht vielleicht seine Neugierde. Ein normaler Kunde allerdings sieht nichts.

Zuerst lässt Lukas dann auch noch Herrn Hoffmann zappeln, trinkt ein paar Schlückchen Bier, fragt, ob Herr Hoffmann Nüsschen habe. „Bier mit Nüsschen sind das Beste“, erklärt Lukas, muss sich aber noch einmal verbessern. „Bier und Mettbrötchen ist auch geil.“ Dann kommt Lukas aber endlich zur Sache: „Poetry Slam.“ Lukas guckt stolz. Herr Hoffmann guckt fragend. „Poetry Slam?“ Sehr fragend. Gerade will Lukas ansetzen und Herr Hoffmann Poetry Slam erklären, da zeigt er ihm mit einer Handbewegung, das er die Klappe halten soll. Herr Hoffmann erklärt Lukas , dass das eine total bescheuerte Idee ist und Lukas bitte aufhören soll, mit seinen bescheuerten Ideen Herrn Hoffmanns Weltfrieden zu stören. Bestimmt und ernst schaut Herr Hoffmann zu Lukas rüber. Gestern Singer Songwriter, vorgestern Karaoke, einmal schlug er sogar vor, eine 80ziger Party auf seinen paar Quadratmeter zu veranstalten.

Lukas stellt sein Bier auf die Theke, dreht sich wortlos um. Das Türglöckchen läutet noch, dann ist Herr Hoffmann allein. Er verdreht die Augen. Poetry Slam?! Sein Büdchen voller biertrinkender Stundentinnen, die sich Geschichten um die Ohren hauen. Vielleicht noch ein DJ, der elektronische Musik auflegt. “Eher fang ich wieder mit dem Rauchen an”, flüstert Herr Hoffmann, guckt auf seine Zigaretten.

“Naja, vielleicht?” “Was?” “Ach nichts”, sagt Herr Hoffmann zu dem anderen Herrn Hoffmann in seinem Kopf. Er arbeitet weiter, also steht hinter seiner Theke.