Herr Hofmann steht hinter seiner Theke. Vor der Tür sieht er einen Stammkunden mit seinem Rollator die Treppe zum Eingang nehmen. Wie jeden Donnerstag kommt der Stammkunde zum Lotto spielen. Sie quatschen kurz, überlegen, was sie mit einem Millionengewinn machen könnten, dann rollt der Stammkunde wieder aus dem Laden. Wie jeden Donnerstag.

Das Türglöckchen läutet. Ewig grüßt das Murmeltier, denkt Herr Hoffmann. Doch er wird enttäuscht. Zuerst grüßt der Stammkunde, doch dann ändert sich die Geschichte. „Herr Hoffmann, ich komme seit sieben Jahren und zwei Monaten in ihre Lottoannahmestelle“, beginnt er. „Ja?“, erwidert Herr Hoffmann. „Ich gebe meinen Lottoschein ab. Wir grüßen uns.“, sagt der Stammkunde. „Ja?“, sagt Herr Hoffmann. „Manchmal kommt es noch zu einem Plausch. Gerne träumt man von einem hohen Lottogewinn, und was man mit so einem Gewinn machen würde.“, berichtet der Stammkunde. “Ja?”, erwidert Herr Hoffmann. „Herr Hoffmann, ich habe mich Ihnen nie vorgestellt. Das möchte ich heute gerne ändern. Herr Hoffman, Ärmel, ist mein Name. Herr Ärmel, Herr Hoffmann“, sagt Herr Ärmel. „Guten Tag, Herr Ärmel. Das ist doch ein schöner Name“, sagt Herr Hoffmann grinsend. Herr Ärmel gibt seine Lottoscheine ab, dabei schaut er Herrn Hoffmann mit festen Blick an. „Danke, ihrer auch, Herr Hoffmann.“ Herr Hoffmann guckt auf die Lottomaschine. Die Scheine werden überprüft. „Leider kein Gewinn“, sagt er zu Herrn Ärmel. Der lacht: „Ach, Herr Hoffmann, stellen Sie sich mal vor, sie würden eine Millionen Euro gewinnen. Was machen Sie denn damit?“ „Herr Ärmel, das wäre schön. Vielleicht würde ich mir einen eigenen Strandkorb an der Nordsee kaufen“, träumt Herr Hoffmann. Herr Ärmel und Herr Hoffmann lachen. „Ein Strandkorb. Sie sind mir einer, Herr Hoffmann”, sagt Herr Ärmel. Das sind die schönen Augenblicke im Büdchen, denkt Herr Hoffmann und noch oft wird ihm das einfache Lachen von Herrn Ärmel wieder einfallen.

„Bis nächste Woche, Herr Hoffmann.“

„Auf Wiedersehen, Herr Ärmel.“