Münsters Allwetterzoo ist zu zweifelhaften Ruhm gekommen. Er findet Erwähnung in Richard David Prechts Buch „Tiere denken“. Der Allwetterzoo wird als Zementsünde beschrieben, in der Tiere zwischen grauen Beton und Käfigstangen zur Begaffung freigegeben werden.

Vor den Hängebauchschweinen ist der Currywurst Stand, im Bistro gibt es Schnitzel Wiener Art und das Steak XXL. Tiere denken beschreibt unser Verhältnis zum Tier und guckt, wann wir angefangen haben, uns nicht mehr als Teil des Tierreichs zu sehen, wann wir Krone der Schöpfung wurden und uns die Natur Untertan machten. Das Tier ist Ressource, Sache, Eigentum und trotz einem langsamen Umdenken in kleinen Teilen der Bevölkerung sind wir noch weit davon entfernt, Tieren Würde oder sogar Rechte zu geben.

In der Betonwüste des Allwetterzoos offenbart sich Verhältnis zum Tier. Überall werden Zoos zu Eventparks umgebaut. Neben der Tierschau sollen Konzerte, Open Air Kino und Artistennächte die Zoos mit Publikum füllen. Da passt es gut, dass der Allwetterzoo in diesem Sommer Chinesische Lichter erleuchten lässt. Der Zoo wird illuminiert, man verspricht viele Überraschungen. Da ist der Elefant nur noch Projektionsfläche für Visuell Artists.