Obacht Bürger! Münsters hat mit sinkenden Käuferzahlen in der guten Stube zu kämpfen. Münsters Einzelhandel geht den Bach runter.  In einem Leserbrief, verfasst von einer Monika R. aus dem Pendler-Dorf O., werden jetzt die wirklichen Gründe benannt.

Obacht! Es sind einmal nicht die Online Shops, die dem traditionellen Händler in der Stadt des Westfälischen Friedens den Krieg erklärt haben – heute geht es nicht gegen Amazon, Zalando und Co.

Obacht! Heute sind es auch nicht die zahlreichen Events, welche die Provinzhauptstadt in einen Vergnügungspark verwandeln. Natürlich machen sie dem Kaufmann das Leben schwer, da wir beim zu Tode Vergnügen gerne eine 1-Meter Bratwurst verspeisen, aber nicht unbedingt ein klassisches Porzellan Service erwerben.

Nein, heute steckt der Teufel mal nicht im Online Handel oder im Freizeitpark Deutschland. Nein, heute sind es die Horden marodierender Radfahrer, die täglich über Münsters Straßen jagen, die der Kaufmannschaft, den Erben der alten Hanse, den Garaus bereiten.1

Monika R. weiß in ihrem Leserbrief, von traumatisierten Besucher der Friedensstadt zu berichten, die einmal in der Innenstadt ausgesetzt, ängstlich sich an Mauerwände drückten, um sich gegen den Fahrradfahrer zu schützen. Zu Hilfe. Zu Hilfe, stand auf den Lippen dieser fremden Besucher, so Monika R. aus dem monothematischen Pendler-Dorf O.

Jetzt will man dem Schrecken jedes Autofahrer auch noch die Vorfahrt auf so mancher klassischer Autostraße schenken. Monika R. sagt: „Obacht! Die Situation ist völlig außer Kontrolle.“ Heute fragt die Leserin und besorgte Bürgerin zu Recht: „Und was kommt als Nächstes?“

Erst wenn der letzte Diesel verschrottet, das letzte Kohlekraftwerk abgestellt und wir auf jedem Hügel eine Windkraftanlage gestellt haben, werden wir erkennen, das der wahre Teufel Bio isst, so die Leserin Monika R. aus dem Vorgarten- und Carport- Paradies O.

Ich sage: „Monika R., du hast Recht. Bald wird der letzte Autofahrer Deutschland den Rücken kehren. Und ich hoffe, er nimmt dich mit.

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Der Ausdruck Garaus entstand aus dem Ruf „gar aus!“ (vollständig aus!), der im 15. Jahrhundert in Süddeutschland die Polizeistunde ankündigte. Später erhielt der Begriff allgemein die Bedeutung Ende. Heute wird er nur noch in der Wendung „jemandem/etwas den Garaus machen“ (jemanden töten oder vernichten, einer Sache ein Ende bereiten) verwendet